Stella Freudenberg

Abteilung für Endokrine Chirurgie
Heilig-Geist Hospital
Rodensteinstraße 94
64625 Bensheim

T 06251 132-7000 / -7011
Endokrine-Chirurgie-hgh@artemed.de

Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse

Die Schilddrüse liegt im vorderen Halsbereich und steuert durch die Produktion von Hormonen den Energiehaushalt und den Stoffwechsel des Körpers. Schilddrüsenerkrankungen wie Knoten oder eine Struma (Kropf) treten relativ häufig auf. Oft sind sie harmlos und erfordern keine Operation. Eine Schilddrüsenoperation wird jedoch notwendig, wenn ein bösartiger Tumor (Schilddrüsenkrebs) vermutet oder nachgewiesen wird. Auch gutartige Knoten können – insbesondere bei einer Schilddrüsenüberfunktion – eine operative Entfernung erforderlich machen.

Schilddrüsenunterfunktion und Schilddrüsenüberfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) entsteht meist durch Entzündungen, gutartige Knoten oder Autoimmunerkrankungen wie Morbus Basedow oder Hashimoto-Thyreoiditis.

  • Schilddrüsenunterfunktion:
    Wenn die Schilddrüse zu wenige Hormone bildet, treten Symptome wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Kälteempfindlichkeit und eine Verlangsamung des Verdauungssystems auf.
  • Schilddrüsenüberfunktion:
    Produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, kommt es zu Nervosität, Herzklopfen, Gewichtsverlust trotz Heißhunger, Durchfällen, Hitzegefühl oder auch zu hervortretenden Augen.

Die Diagnose erfolgt über Blutuntersuchungen, die Aufschluss über die Hormonproduktion geben und Hinweise auf Entzündungen oder Tumore liefern.

Schilddrüsenknoten, Tumore und Schilddrüsenkrebs

Schilddrüsenknoten sind häufig und werden zunächst mit einem Ultraschall untersucht, um ihre Größe und Beschaffenheit zu beurteilen.
Mithilfe einer Szintigrafie lässt sich feststellen, ob es sich um heiße bzw. warme Knoten (aktive Hormonproduktion) oder kalte Knoten (verminderte Hormonproduktion) handelt.

Bei auffälligen oder verdächtigen Knoten kann zusätzlich eine Feinnadelpunktion notwendig sein, um Gewebeproben zu entnehmen.

Die größte Sorge bereitet der Schilddrüsenkrebs. Je nach Tumorart kann die Prognose sehr unterschiedlich ausfallen. Entscheidend ist, dass frühzeitig eine Diagnose gestellt und eine passende Behandlung eingeleitet wird. Grundsätzlich gilt: Je früher der Schilddrüsenkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Ihre Ansprechpartner Endokrine Chirurgie am HGH Bensheim

  • Stella Freudenberg

    Dr. med. Stella Freudenberg
    Chefärztin Endokrine Chirurgie

  • Dr. Marc Olf

    Dr. med. Marc Olf
    Oberarzt Allgemein-, Viszeral- und Endokrine Chirurgie

KONTAKT

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Sprechzeiten:
Mittwoch, 12.00-14.00 Uhr 
und nach Vereinbarung

Wann ist eine Schilddrüsenoperation notwendig?

Eine Schilddrüsenoperation wird in erster Linie bei bösartigen Tumoren (Schilddrüsenkrebs) durchgeführt – entweder zum sicheren Ausschluss oder zur Behandlung.
Gutartige Vergrößerungen der Schilddrüse ohne Funktionsstörung benötigen in vielen Fällen keine Operation. Hier reicht oft eine medikamentöse Behandlung, um die Schilddrüse stabil zu halten.

Kommt es jedoch trotz Therapie zu einem Wachstum der Schilddrüse, kann diese Druck auf Speiseröhre, Luftröhre oder Blutgefäße ausüben. In solchen Fällen – auch wenn die Vergrößerung gutartig ist – kann eine operative Entfernung oder Verkleinerung der Schilddrüse notwendig werden.

Auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion ohne Knoten, wie beispielsweise bei Morbus Basedow, reicht eine vorübergehende medikamentöse Behandlung oft nicht aus. Hier kann längerfristig eine Operation oder eine Radiojodtherapie erforderlich sein.

Ablauf einer Schilddrüsenoperation

Vor der Operation:
Bei einem ambulanten Termin werden alle notwendigen Voruntersuchungen durchgeführt:

  • Ultraschall der Schilddrüse
  • Bestimmung der Hormonwerte im Blut
  • ggf. Szintigrafie
  • Überprüfung der Stimmbandfunktion

So können wir die Operation optimal planen.

Am Tag der Operation:
Am Operationstag erfolgt die stationäre Aufnahme morgens gegen 07:00 Uhr.
Der Eingriff findet im Laufe des Vormittags statt. Bereits mittags sind die meisten Patientinnen und Patienten wieder zurück auf ihrem Zimmer und können ein leichtes Mittagessen zu sich nehmen. Drainagen oder Schläuche werden nur selten benötigt.

Die Operation:
Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Über einen kleinen Schnitt im unteren Halsbereich wird die Schilddrüse vorsichtig freigelegt.
Dabei achten wir besonders auf die Schonung von Stimmbandnerv und Nebenschilddrüsen.

  • Ist nur eine Seite der Schilddrüse betroffen, genügt meist die teilweise Entfernung.
  • Sind beide Seiten oder ein bösartiger Tumor vorhanden, wird die Schilddrüse in der Regel vollständig entfernt.
  • Bei allen Operationen setzen wir routinemäßig das Neuromonitoring ein, um den Stimmbandnerv zu überwachen.

Nach der Operation:
In der Regel bleiben Sie 1–2 Tage stationär. Während dieser Zeit können Sie sich frei bewegen.
Das feingewebliche Ergebnis (Histologie) liegt meist nach zwei Tagen vor und wird am Entlassungstag mit Ihnen besprochen. Zusätzlich leiten wir die Befunde an Ihren weiterbehandelnden Arzt weiter.

Nach der Entlassung:
Fäden ziehen: ca. 4 Tage nach der OP beim Hausarzt.
Einnahme von Schilddrüsentabletten: Sollte das feingewebliche Ergebnis (Histologie) bei Entlassung noch nicht vorliegen, müssen Sie so lange mit der Einnahme von Schilddrüsentabletten warten. Je nachdem wieviel von der Schilddrüse verblieben ist, beginnt man mit 50 oder 100 Mikrogramm L- Thyroxin. Die Feineinstellung erfolgt dann durch Ihren Hausarzt oder den niedergelassenen Schilddrüsenarzt nach 3 Wochen. Die Dosierung der Hormone sollte mindestens einmal im Jahr durch eine Blutuntersuchung kontrolliert werden. 

Sollte bei der feingeweblichen Untersuchung ein bösartiger Tumor diagnostiziert werden, wird Ihr Fall in unserem Tumorboard besprochen, welches weitere Behandlungsempfehlungen gibt.

Risiken und Sicherheit bei einer Schilddrüsenoperation

Sicherheit bei der Operation

Eine Schilddrüsenoperation gilt heutzutage als sehr sicherer Eingriff. Dennoch können – wie bei jeder Operation – seltene Komplikationen auftreten.

  • Stimmbandnerven (Nervus recurrens): In unmittelbarer Nähe zur Schilddrüse verlaufen die oberen und unteren Stimmbandnerven. Werden sie verletzt, kann dies vorübergehend oder in seltenen Fällen dauerhaft zu Heiserkeit führen.
  • Nachblutungen: In den ersten 24 Stunden nach der Operation sind Nachblutungen eine seltene, aber mögliche Komplikation, die ein rasches Handeln erforderlich macht.

Um die Risiken zu minimieren, setzen wir am Heilig-Geist Hospital Bensheim während jeder Operation ein modernes Neuromonitoring ein. Dabei werden die Stimmbandnerven mithilfe einer elektrischen Stimulation kontinuierlich überwacht und so sicher identifiziert.

Ein weiterer entscheidender Faktor für die Sicherheit ist die jahrelange Erfahrung unserer Operateurinnen und Operateure. Dank hoher Expertise in der endokrinen Chirurgie können Komplikationen wie Nachblutungen oder Verletzungen des Stimmbandnervs bestmöglich vermieden werden.

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